Das Impostor-Syndrom

Zweifelst du an deinen Fähigkeiten? Hast Du das Gefühl, dass dir dein Erfolg nicht zusteht? Du einfach Glück hattest oder deine Karriere der Sympathie oder einem Irrtum deiner Chefs zuverdanken hast? Kennst du die Angst als Versagerin entlarvt zu werden und die anderen ihren Irrtum bemerken?

Dann willkommen im Impostor-Club.

Schätzungen zufolge haben mehr als 70% aller Menschen das Impostor-Phänomen selbst erfahren, darunter Michelle Obama, Sheryl Sandberg, Tom Hanks.

Wir wünschen uns für dich, dass du an dich und deine Fähigkeiten glaubst. Dass du weißt, dass du deinen Erfolg verdient hast und ihn genießen kannst. Deswegen geht es in unserem Blog heute um das Impostor-Phänomen und wie dein Körper dir helfen kann, deinen Impostor zu managen und besser damit umzugehen. Die Übung dazu findest du weiter unten.

Was ist das Impostor-Phänomen?

Das Impostor-Phänomen ist ein psychologisches Phänomen, bei dem die Betroffenen von massiven und dauerhaften Selbstzweifeln an ihren eigenen Fähigkeiten, Leistungen und beruflichem Erfolg geplagt werden. Die Betroffenen führen ihre Erfolge auf externe Faktoren wie Glück, Sympathie zurück und nicht auf die eigenen Fähigkeiten und Leistungen. Anerkennung anderer können sie nur sehr schwer akzeptieren.

Es findet eine Verschiebung zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung statt. Die eigenen Fähigkeiten werden stark unterschätzt, die der anderen überschätzt. Begleitet wird das von der Angst, nicht gut genug zu sein, nur zu bluffen und dass der Schwindel irgendwann auffliegen wird.

Es betrifft vor allem Frauen und sehr leistungsstarke Menschen, oftmals in Führungspositionen.

Das heißt jetzt aber nicht, dass wenn du hin und wieder Selbstzweifel hast oder unsicher bist, vom Impostor-Phänomen betroffen bist. Wir alle zweifeln mal an uns selbst, müssen Dinge tun, die wir noch nicht getan haben und fühlen uns dabei unsicher, so als ob wir bluffen. Problematisch wird es nur, wenn Selbstzweifel, Angst und Stress dauerhaft auftreten.

Was sind die Hauptursachen des Impostor-Phänomens?

Veränderung jeglicher Art sind Trigger, da sie meist zu Unsicherheit führen.

Dazu gehören im Berufskontext:

  • Rückkehr in den Job nach Elternzeit

  • neuer Job, Promotion, neue Rolle, neues Projekt

  • eine Umgebung, in der man als Minderheit eine bestimmte Gruppe repräsentiert und das Gefühl hat, nicht hierher/dazuzugehören (z.B. Frau in männlich dominiertem Team)

Welchen Impact hat das Impostor-Phänomen im Arbeitsleben?

Im Blog „Warum du bist, wer du bist“ haben wir erklärt, dass Sicherheit eines unserer Grundbedürfnisse ist. Fühlen wir uns ständig unsicher, minderwertig und ängstlich, wie das beim Impostor-Phänomen der Fall ist, schaltet unser System auf Stressmodus um. Wenn das Stresslevel zu hoch wird, kann das Impostor-Phänomen zu Burnout oder Depressionen führen.

Die Betroffenen gehen unterschiedlich mit den Impostor Gedanken um: meist neigen sie entweder zu Perfektionismus und Überarbeitung oder zu Aufschieben von Entscheidungen, Projekten, aus Angst, nicht gut genug zu sein. Auch innere Kündigung, ständiges Rechtfertigen und Defensivität treten auf. Die Folgen sind Burnout oder Underperformance, das Gefühl, nicht dazuzugehören und höhere Stellen oder Promotionen abzulehnen, aus Angst, als inkompetent entlarvt zu werden.

Was kannst du tun, wenn dein Impostor aktiv wird?

Wenn Gedanken wie „alle anderen sind viel kompetenter und klüger als ich.“, „Alle sind so gut, nur ich nicht.“, „Eigentlich kann ich ja gar nichts.“, „Glück gehabt.“, „wenn die rausfinden, dass ich das eigentlich gar nicht kann, ist alles aus.“, „Die mögen mich halt und haben mir deswegen den Job gegeben.“ auftreten oder du dich in deinem neuen Job oder Projekt auch nach mehreren Wochen noch gestresst oder ängstlich fühlst, dann ist dein Impostor aktiv.

Um Deinen Impostor-Anteil kennenzulernen und besser damit umzugehen, haben wir dir eine Übung aufgenommen.

Wenn du deinen Impostor-Anteil kennengelernt hast, kannst du folgende Schritte anwenden, wann

immer er auftaucht:

1) „Awareness creates choice.“ (Amanda Blake)

Halte ganz bewusst inne und spür nach, wo und wie sich dein Impostor in deinem Körper anfühlt. Welchen Impostor-Gedanken hast du gerade gedacht? Werde dir bewusst, dass dein Impostor nur ein Anteil ist. Der Impostor ist nicht du. Erinnere dich an eine deiner Stärken, einen Moment, in dem du dich wertvoll gefühlt hast.

2) Zentrierungsübung

Der Impostor geht mit Druck, Stress einher. Unsere Zentrierungsübung hilft dir, den Stress körperlich und emotional zu regulieren und abzubauen. Wenn Du dich in die Länge, Breite und Tiefe zentriert hast, verbinde dich mit dem, was dir wirklich wichtig ist in deiner Arbeit und benenne mit einem Wort deine Stimmung. Dein Warum wird den Impostor leiser werden lassen.

3) Practice Self-Compassion

Dankbarkeitsübungen, Erfolgstagebuch, die Erlaubnis, Fehler zu machen und Neues auszuprobieren, stärken dich und bauen deine Ängste ab. Sie helfen dir dabei, dich unabhängiger von der Bestätigung anderer zu machen und dich stattdessen selbst anzuerkennen.

Du kannst selbst dein größter Fan sein.

Du hast deinen Erfolg verdient.

We see you and believe in you.

Karin und Ulrike

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